'GROUND/LIFT'
christoph pajer [git, voc, keys]
oliver stotz [git, voc, mac]
'Ground/Lift wurde gegruendet, um der Polarisation
verschiedener musikalischer Spiel- und Denkschulen entgegenzuwirken: die Glaubensschere
"Rock vs. Elektronik" klafft zunehmend auseinander und das eine scheint
das andere auszuschließen. Der Rockmusik haftet das Stigma des konservativen
an, nicht mehr in der Lage, in zeitgenoessischen Diskursen inhaltlich aufzutreten,
wie avantgardistisch sie sich auch geben mag. Spaetestens seit Mitte der
90er 'sei alles Elektronik', und die Fronten verhaertet.
Wir (ground/lift) halten aber weder die Rock-Musik für erledigt, noch scheuen
wir die Ideen und aesthetiken neuerer elektronischer Stile - ground/lift
entstand aus dem Bestreben heraus, die Qualitaeten divergenter Herangehensweisen
an Musik zu verbinden und so zu einer Synthese zu gelangen: Verfremdung, Umgestaltung,
und reflexives Arbeiten mit elektronischen Medien trifft auf die Intimitaet
des live-Spiels (gesteigert durch die Tatsache, daß es sich dabei um 2
Gitarren handelt, die sich natuerlich staendig in der Geschichte des
Rock bewegen...). Zudem halten wir die Idee der Avantgarde (im Sinne Oswald
Wieners "Das staendige Hinterfragen der an jeder Ergriffenheit beteiligten
Mechanismen") fuer nicht "gegessen": die Abstraktion des
rockistischen Vitalismus (=Reduktion, Versachlichung), wie sie befreundete und
geistesverwandte Gruppen (MusikerInnen) wie "Radian", "Gastr
del Sol", "Tortoise", "Kaffe Matthews" schon formuliert
haben, sind uns Inspiration und Diskussionspunkt bei der Entstehung unserer
Stuecke, die ground/lift entwerfen, haben in deutlicher oder auch versteckter Weise Songcharakter.
Erstens weil wir den Song als die hoechste (weil einsichtigste) aller moeglichen Musikformen erachten, zum anderen weil wir Klarheit und Durchsichtigkeit unserer Ideen anstreben.
Jedoch wird die musikalische form "Song" genauso als musikalisches Material betrachtet, wie Sound oder kompositorische Elemente, d.h. auch diese Form muss sich Abstraktionen und Verfremdungen gefallen lassen.'
http://klingt.org/ground/lift
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